Ratgeber Durchfall
Informationen für Betroffene und AngehörigeZu den Ursachen von Durchfall zählen häufig Viren, Bakterien oder verdorbene Nahrungsmittel; diese sind allerdings für die meisten Patienten keine allzu große Gefahr. Auf Fern- oder Schiffsreisen sieht dies oft anders aus. Hier können mangelhafte hygienische Zustände schneller zu einem ernsthaften Problem werden. Der Körper schafft es dann evtl. gerade durch den Durchfall die Verursacher wieder auszuscheiden, bevor sie sich im Körper vermehren bzw. aus dem Darm in diesen eindringen können. Ausreichende Hygienemaßnahmen können helfen, die Entstehung von Durchfall zu vermeiden. Hierzu zählt besonders, sich die Hände gründlich zu waschen und ggf. zu desinfizieren.
Wissenswertes zu Durchfall
Es ist für den menschlichen Körper besonders bei Durchfall unerlässlich, mit den Mineralstoffen Magnesium, Kalzium, Chlorid, Kalium und Natrium versorgt zu werden, denn er kann diese Stoffe nicht selbst herstellen. Durchfall kann dazu führen, dass vermehrt Wasser und damit auch diese Salze ausgeschieden werden. Insbesondere bei Senioren, Säuglingen und Kindern kann Durchfall daher ernst zu nehmende Folgen haben.
Kinder setzen drei bis vier Mal mehr Flüssigkeit um als erwachsene Menschen. Daher sind sie für Flüssigkeits- und Mineralienmangel besonders anfällig; folglich ist bei Durchfall ein Ausgleich sofort herbeizuführen. Hierbei ist wichtig, dass die Konzentration an Elektrolyten auf den Bedarf des Kindes zugeschnitten ist, denn Kinder sind empfindlich gegenüber einer mangelhaften Zufuhr von Mineralstoffen. Für die Elektrolytaufnahme ist Zucker (Glukose) wesentlich. Dieser sollte also in der Trinklösung enthalten sein.
Wissenswertes zum Thema Durchfall – Hygiene in Entwicklungsländern und Industriestaaten
Durchfall wird oft verbreitet durch Keimbefall bei Lebensmitteln (Lebensmittelinfektion). Erreger (Viren, Bakterien, Parasiten) werden aber auch von Person zu Person oder über verunreinigte Objekte weitergereicht. Hier spricht man von Schmier- oder Kontaktinfektion. Der hauptsächliche Risikofaktor für Erkrankungen mit akutem Durchfall bzw. für die Übertragung entsprechender Erreger ist mangelhafte Hygiene. Diese ist verstärkt ein Problem bei Reisen in Länder, die schlechte hygienische Standards besitzen.
Aber auch hierzulande kann es zur Infektion kommen, besonders dann, wenn hygienische Vorschriften nicht eingehalten werden. Auch in Deutschland werden immer wieder kleinere Durchfall-Epidemien beobachtet, durch Lebensmittelverunreinigung oder durch ansteckende Virusinfektionen. Allgemein betrachtet kommt es überall auf der Welt zu solchen Ausbrüchen. Groß sind allerdings die Unterschiede bei der Häufigkeit der Erkrankungen mit Durchfall und auch bei der Sterblichkeit der Betroffenen, besonders bei Säuglingen und Kindern. In den sogenannten Entwicklungsländern ist die akute Gastroenteritis, also die akute Magen-Darm-Infektion mit Durchfall (mit Viren als Verursacher) für die Kindersterblichkeit einer der häufigsten Gründe. In Europa und Nordamerika ist die diesbezügliche Kindersterblichkeit erheblich niedriger, Erkrankungen mit Durchfall verlaufen nur selten tödlich.
Wissenswertes zum Thema Durchfall – Hygienemaßnahmen
Zur Vorbeugung von Durchfall ist es ratsam, gewisse Hygienemaßnahmen zu beachten. Nach dem Gang zur Toilette und vor dem Essen sollte es selbstverständlich sein, sich die Hände gründlich zu waschen. Bei gehäuftem Auftreten von Durchfall in der Umgebung ist u. U. eine Handdesinfektion zu empfehlen. Vorsicht ist auf öffentlichen Toiletten geboten. Im Sommer sollten Nahrungsmittel gut gekühlt werden; Nahrungsmittel sollten beim Kochen, Einwecken und Aufwärmen hinreichend erhitzt werden. Fernreisende sollten sich vor der Reise von ihrem Arzt beraten lassen und sich gut über die Zielregion informieren.
Fedor Singer
Durchfall oder Diarrhö ist eine Erkrankung, bei der mehrmals täglich dünnflüssiger oder breiiger Stuhlgang ausgeschieden wird. Daher kann der menschliche Körper pro Tag mehr als drei Liter Wasser und Mineralien verlieren. Es kann eine Austrocknung drohen, also massiver Salz- und Flüssigkeitsmangel. Dies ist der Hauptgrund, warum der Durchfall untherapiert eine große Belastung werden kann. Dauert der Durchfall länger als drei Tage und verschlechtert sich der Zustand und das Wohlbefinden des Patienten erheblich, ist der Gang zum Arzt unumgänglich. Insbesondere ältere Menschen, Kinder unter drei Jahren und Säuglinge sind gefährdet, eine Dehydratation (Austrocknung) zu erleiden. Nach weniger als 24 Stunden können Durchfall und Erbrechen zu einer Austrocknung beim Säugling führen.
Akuter Durchfall kann durch Bakterien, Viren, Parasiten, durch verdorbene Lebensmittel, Koffein, Teein, Darmgefäßverschlüsse, Bestrahlungen und anderes ausgelöst werden. 90 % aller Durchfälle sind infektiös bedingt. Die Entstehung von chronischem Durchfall kommt oft durch schwerwiegende Erkrankungen zustande, zeigt sich über mehrere Wochen und tritt in Schüben auf. Der Durchfall kann zwischen den Schüben abklingen.
Die medizinische Forschung unterscheidet zwischen sekretorischem, osmotischem und funktionellem Durchfall. Bei sekretorischem Durchfall sondert der Darm aufgrund einer Entzündung vermehrt Wasser, Salze, Blut oder Schleim ab, bei osmotischem Durchfall befinden sich Stoffe aus der Nahrung im Darm, die Flüssigkeit binden.
Zu den Ursachen von Durchfall zählen häufig Viren, Bakterien oder verdorbene Nahrungsmittel; diese sind allerdings für die meisten Patienten keine allzu große Gefahr. Auf Fern- oder Schiffsreisen sieht dies oft anders aus. Hier können mangelhafte hygienische Zustände schneller zu einem ernsthaften Problem werden. Der Körper schafft es dann evtl. gerade durch den Durchfall die Verursacher wieder auszuscheiden, bevor sie sich im Körper vermehren bzw. aus dem Darm in diesen eindringen können. Ausreichende Hygienemaßnahmen können helfen, die Entstehung von Durchfall zu vermeiden. Hierzu zählt besonders, sich die Hände gründlich zu waschen und ggf. zu desinfizieren.